Jeder Medizinstudent hatte schon einmal Angst vor einer Prüfung und bis zu einem gewissen Grad ist das auch ganz normal und sogar förderlich. Denn: Evolutionsgeschichtlich hat die Angst eine wichtige und positive Funktion. Sie schärft die Sinne, fördert die Aufmerksamkeit und steigert die Leistung. Nicht umsonst können sich viele Studenten am Tag vor der Prüfung besonders gut konzentrieren und überdurchschnittlich viel merken.
Doch was kannst Du machen, wenn Deine Angst zu groß wird? Wenn Du vor lauter Nervosität nicht mehr klar denken kannst? Wir haben Medizinstudenten befragt und die besten Ansätze hier zusammengestellt.
1. Mache Dir bewusst: Du bist nicht alleine
Besonders wenn Du voller Unsicherheit und Selbstzweifel bist, dann wirken Deine Kommilitonen umso selbstsicherer und entspannter. Dem ist aber nicht so. Genauso wie in den Sozialen Medien, wo auch immer alles ganz toll und prima ist, zeigen Dir viele nur eine für die Öffentlichkeit bestimmte Fassade. Das Medizinstudium ist ein herausforderndes Studium und die meisten Medizinstudenten haben mit dem Lernpensum zu kämpfen. Lasse Dich also nicht durch Kommilitonen entmutigen, die das Studium scheinbar mit Links schaffen.
2. Ein Blick zurück schafft Selbstvertrauen
Du denkst, dass Dir alles zu viel wird? Das Du Dir niemals den gesamten Lernstoff merken kannst? Dann nimm Dir doch einmal einige Minuten Zeit und erinnere Dich an Deine bisherigen Erfolge. Du bist einer der besten Absolventen Deiner Schule. Deine Noten beweisen es. Du hast Dich gegen eine Vielzahl von Bewerbern durchgesetzt und einen der begehrten Studienplätze ergattert. Ist das nichts? Ok Du musst gerade sehr viel lernen und der Berg erscheint Dir gerade „unbesteigbar“. Aber hast Du das nicht schon öfter gedacht? Und wie ging das Ganze dann aus? Du hast bisher alles erreicht und Du wirst auch jetzt die nächste Hürde zu Deinem Ziel erfolgreich überwinden.
3. So viele andere haben es auch geschafft
Stelle Dir einmal vor wie viele Medizinstudenten vor Dir mit den gleichen Problemen zu kämpfen hatten. All diese Studenten haben es geschafft die Prüfungen zu absolvieren und sind letztendlich gute und erfolgreiche Ärzte geworden. Warum sollte es bei Dir anders sein?
4. Richte feste Lernzeiten ein und mache Pausen
Wenn Du nun etwas beruhigter bist, dann bleibt Dir für eine möglichst entspannte und vor allem erfolgreiche Prüfung nur eins: Üben, Üben und nochmal Üben. Nutze die verbleibende Zeit sinnvoll und teile Dir den Tag in Lern- und Freizeitblöcke ein. Es bringt nichts, wenn Du Dich 10 Stunden vor Deine Unterlagen setzt und versuchst Dir möglichst viel „reinzupressen“. Die Konzentration und die Aufnahmefähigkeit sind regelmäßig höher, wenn Du Dir feste Lernzeiten vornimmst. So kannst Du Dir z.B. vornehmen eine Stunde konzentriert zu lernen. Schalte dann Dein Smartphone aus, ziehe Dich in eine ruhige Umgebung zurück und konzentriere Dich auf die Inhalte. Wenn Dein Wecker dann nach einer Stunde klingelt, dann machst Du eine halbe Stunde Pause und beschäftigt Dich mit anderen Dingen.
5. Teile Dir den Stoff in kleinere Abschnitte ein
Auf den ersten Blick ist die Menge an prüfungsrelevantem Lernstoff erschlagend. Das geht jedem so. Wenn Du aber die einzelnen Themen in kleinere Blöcke unterteilst, dann wird aus dem großen Berg eine Vielzahl von kleinen Hügeln….und kleine Hügel schafft man doch immer, oder? Zudem führt die Einteilung des Lernstoffs zu vielen kleinen Erfolgserlebnissen, die wiederrum Deine Sicherheit und Motivation steigern werden.
6. Simuliere Prüfungssituationen
Dies ist besonders hilfreich, wenn Du schon einige Prüfungsthemen bearbeitet hast. Das Simulieren von Prüfungssituationen schafft Sicherheit. Besonders wirkungsvoll ist es, wenn Du synchron mit Kommilitonen einzelne Themenbereiche lernst und ihr dann vereinbart, dass jederzeit – spontan und unangekündigt – Prüfungsfragen gestellt werden können.
7. Was ist das „Worst-case scenario”?
Auch darüber solltest Du einmal nachdenken. Was kann eigentlich im schlimmsten Fall passieren? Die allermeisten Medizinstudenten werden auf die Frage antworten, dass sie die Prüfung noch einmal wiederholen müssen. Das ist alles! Wenn Du die Prüfung nicht schaffen solltest, dann ist Deine geplante Karriere als Arzt nicht beendet. Du wirst auch weiterhin eine gute Stelle finden können. Es ist letztendlich nur eine Prüfung von vielen. Und wie bei allen anderen Prüfungen auch ist es nur ein winzig kleiner Baustein im Laufe Deines Lebens.
8. Mache Entspannungsübungen
Jeder Mensch ist unterschiedlich und reagiert daher auch unterschiedlich auf die verschiedenen etablierten Entspannungstechniken. Nimm Dir daher rechtzeitig vor den Prüfungen die Zeit, um für Dich festzustellen, welche Praktiken und Methoden für Dich praktikabel und sinnvoll sind.
9. Treffe Dich regelmäßig mit Freunden
Uns wird immer wieder davon berichtet, dass Medizinstudenten sich bereits Monate vor den Prüfungsterminen so weit wie möglich von der Außenwelt abkapseln. Dies ist aus unserer Sicht kontraproduktiv, da dies dazu führen kann, dass man mit seinen (negativen) Gedanken alleine ist und sich alles nur noch um die anstehenden Prüfungen dreht.
Nutze Deine Kontakte und tausche Dich aus. Über das Lernen, über Inhalte, aber auch über die Probleme, die Du derzeit hast. Du wirst merken, dass Du nicht alleine bist!
10. Unterstützung aus der Apotheke
Es gibt bewährte Mittel aus der Naturheilkunde, die Du risikofrei probieren kannst, ohne befürchten zu müssen, dass Dein Lernvermögen beeinträchtigt wird. So helfen Baldrian, die Passionsblume oder Johanniskraut in der Regel ganz gut, wenn es darum geht sich zu entspannen. Frage einfach einmal in der Apotheke Deines Vertrauens nach.
Wir wünschen Dir auf jeden Fall viel Glück bei den anstehenden Prüfungen!
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