Im letzten Jahr lag die Zahl der Bewerber für einen Studienplatz im Fachbereich Medizin bei über 43.000. Dem gegenüber stehen rund 9.150 Studienplätze. Damit wird nur jeder fünfte für das Studium zugelassen. Daher suchen viele nach Alternativen, um ihr Wunschstudium trotzdem beginnen zu können. Einige gehen ins Ausland. Manche verpflichten sich aber auch bei der Bundeswehr. 

Studienmöglichkeiten bei der Bundeswehr für Mediziner
Bei der Bundeswehr kann man unter anderem Human-,Zahn-, und Veterinärmedizin studieren. Die Studienplätze sind begehrt. In jedem Jahr bewerben sich 1.300 bis 1.500 junge Menschen für die vorhandenen 250 Studienplätze. 

Wichtig zu wissen: Die Studienplätze werden nicht über Hochschulstart vergeben. Die Vergabe der Plätze erfolgt direkt über die Bundeswehr. Die Bedeutung der Abiturnote bei der Auswahl der Medizinstudenten ist geringer, da die Studienplatzvergabe unter anderem auch über ein mehrtägiges Auswahlverfahren erfolgt.

Formale Voraussetzungen für eine Zulassung zum Studium
Wer zum Studium zugelassen werden möchte, muss zwischen 17 und 29 Jahre alt und deutscher Staatsbürger sein. Die allgemeine Hochschulreife (Abitur) wird für das Medizinstudium vorausgesetzt. 

Auswahlverfahren
Wer bei der Bundeswehr Medizin studieren möchte, der muss sich für die Offizierslaufbahn im Sanitätsdienst bewerben. Der Bewerbungsprozess beginnt mit einem ausführlichem telefonischen Beratungsgespräch.

Wenn das Gespräch gut verlaufen ist und die eingereichten Bewerbungsunterlagen alle gewünschten Qualifikationen und Merkmale beinhalten, dann wird man von der Bundeswehr zum Eignungstest für die Offizierslaufbahn eingeladen. Dieser erstreckt sich über drei Tage und beinhaltet folgende Bausteine: ein Sporttest, einen „Intelligenztest“, ein Gespräch bei einem Psychologen und eine umfassende ärztliche Untersuchung.

Rahmenbedingungen
Wer sich für die Offizierslaufbahn im Sanitätsdienst entscheidet, der sollte wissen, dass er sich langfristig bindet. Die Dienstzeit beträgt 17 Jahre. Ein frühzeitiger Ausstieg, z.B. aus Gewissensgründen, führt zumindest zu einem Teilrückzahlungsanspruch seitens der Bundeswehr. Ein Urteil des VG München hat dies bestätigt und juristisch untermauert. 

Zudem wird vorausgesetzt, dass man bereit ist sich bundesweit versetzen zu lassen. Für Familien kann das manchmal zu einem Problem werden. Ebenso vorausgesetzt wird die Bereitschaft an Auslandseinsätzen (auch in Krisengebieten!) der Bundeswehr teilzunehmen. Darauf vorbereiten soll die parallel stattfindende militärische Ausbildung und die im Anschluss an das Medizinstudium weiterführende militärische und fachliche Ausbildung für die Tätigkeit als Führungskraft in den Streitkräften.

Positiv hervorzuheben ist, dass man als Offiziersanwärter von Anfang an Geld verdient. Mit rund 1.600 Euro netto stehen Medizinstudenten bei der Bundeswehr schon ganz gut da. Außerdem hat man auf lange Sicht eine sichere Stelle – auch wenn das bei Medizinern zur Zeit eh die Regel ist.